Kinderradiologie

Kinderradiologie (= Pädiatrische Radiologie) ist neben der Neuroradiologie eine Spezialdisziplin der Radiologie. Das Spektrum der Kinderkrankheiten und der wachsende und sich entwickelnde Organismus verlangen auf Grundlage der Allgemeinen Radiologie ein hohes Mass an speziellen Kenntnissen und Fertigkeiten.

Da die Allgemeine oder Erwachsenen-Radiologie die Grundlage der Pädiatrischen Radiologie darstellt, ist es sinnvoll erst dort die Basiskenntnisse der bildgebenden Diagnostik kennen zu lernen.

Zu den bildgebenden Verfahren gehören neben der konventionellen Radiologie die Durchleuchtung (DL) und Computertomographie (CT) wie auch nicht ionisierende Verfahren: Ultraschall (US) und Magnetresonanztomographie (MRT). Hinzu kommen die Verfahren der Nuklearmedizin: Szintigraphie, SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) und PET (Positronen Emissions Tomographie).

Jedes Verfahren hat seine speziellen Charakteristika, die in den Standardlehrwerken beschrieben werden.

Ebenso gehören die Interpretationsprinzipien zu den Grundlagen, die man sich aneignen muss, bevor man sich an das Interpretieren und Verstehen der Bilder begeben kann.

Begriffe wie Schnittbildgebung, Summationsbilder und Projektionsradiographie, die fünf Röntgendichten (Metall, Knochen, Weichteile, Fett, Luft), das Silhouettenphänomen, Schwärzung, Auslöschung, Lokalisationsdiagnostik in 2 Ebenen etc. sollten in den Grundzügen bekannt sein. Sie werden für die Arbeit mit dem vorliegenden Lernprogramm vorausgesetzt.

Genauso sind detaillierte allgemeine anatomische Kenntnisse und deren Visualisierung durch die bildgebenden Verfahren in Röntgenbildern, MRT-, Ultraschall- CT- und anderen Untersuchungen erforderlich.

Schwierigkeiten bei der Röntgenbild-Interpretation bieten Anfängern häufig folgende anatomische Situationen (Auswahl):

  • Wo sind die vorderen und wo die hinteren Rippenenden?
  • Wo sind die genauen Pleuragrenzen, insbesondere die vorderen und hinteren Recessus costodiaphragmatici auf dem ap-Bild?
  • Sieht man etwas vom Lungengewebe?
  • Welche pulmonalen Gefässe sind abgrenzbar?
  • Welche Herzstrukturen sind randbildend?
  • Wo sind die Hili im Seitenbild?
  • Ist das eine Wachstumsfuge oder eine Fraktur?
  • Welche verschiedenen –physen gibt es?
  • Wozu braucht es eine zweite Ebene in der Skelettdiagnostik?

Beteiligte Personen:

  • Prof. P. Vock, Herausgeber
  • Dr. med. R. Wolf, Fachliches Konzept und inhaltliche Verantwortung
  • Dr. med. U. Woermann, Didaktisches Konzept, Programmierung und Layout
  • Dr. med. M. Rolli und R. Beck, Entwicklungsdatenbank